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Eltern-Kind-Gruppe Nauen

Barfuß zu lebenslanger Gesundheit

Schuhexpertin Anke Beyer war zu Gast in der Eltern-Kind-Gruppe des Nauener Familien- und Generationenzentrums und erklärte, wie wichtig passende Schuhe für die Gesundheitsvorsorge sind.

Bild Kinderfüsse messen

Fast alle Kinder kommen mit gesunden Füßen zur Welt. Leider bleibt das nicht so. Nur ein Drittel aller Erwachsenen haben keine Fußprobleme. Um Hallux, Plattfüße und sonstige Deformationen zu vermeiden, sollten gerade die ersten Schuhe perfekt passen. Tipps zur Gesundheitserhaltung dieser wichtigen Körperteile und was beim Schuhkauf zu beachten ist, gab Anke Beyer, die seit Jahren ein Falkenseer Schuhfachgeschäft betreibt, kürzlich den Besuchern der Eltern-Kind-Gruppe des ASB.

Sie begann ihren kleinen Vortrag im Krabbelraum mit grundlegenden Erläuterungen und sagte: „Drei Millionen Schritte laufen Kinder pro Jahr. Schuhe sind das wichtigste Kleidungsstück und die beste Gesundheitsvorsorge.“  Wenn es um Babys und Kleinkinder geht, stehe jedoch der Verzicht aufs Schuhwerk zunächst im Vordergrund. „Schuhe benötigt ihr Kind erst, wenn es mehrere Schritte frei laufen kann“, so die Expertin. „Am besten erst, wenn der Sprössling draußen läuft, denn barfuß laufen, fördert die Motorik nachhaltig.“ Die Füße können sich frei entfalten und entwickeln. Die Muskulatur bildet sich am besten aus. Schuhe dienen dem Schutz der Füße. In der Wachstumsphase haben Kinder ganz weiche Füße. In 13 Jahren wachsen diese Körperteile von Größe 19 bis Größe 40.

Beeindruckt von den vielen wichtigen Informationen, stellten die Mütter der Babys und Krabbelkinder Fragen wie: Wann braucht man die ersten Schuhe? Welche Folgen ziehen unpassende Schuhe nach sich? Kann man Gebrauchte kaufen? Welche Hausschuhe eignen sich für die Kita? Und wie lange passen sie? Anke Beyer sagt dazu: „Zwischen dem ersten und dem dritten Lebensjahr braucht der Nachwuchs alle drei Monate neues Schuhwerk. Kinderfüße wachsen schnell.“ Neue Schuhe seien mit einer größenabhängigen Längenzugabe von 9 – 15 Millimetern zu kaufen. Das sind meist mehr als zwei Schuhgrößen. Sie sollten sehr weich sein. Ob Schuhe zu groß oder klein sind, könnten Kleinkinder nicht selbst einschätzen. Da die Sensibilität des Nervensystems eingeschränkt ist, empfinden Kinder keinen Schmerz. Die Verkäuferin berichtet aus ihrem Alltag im Falkenseer Geschäft: „Manchmal kommen Kinder in Schuhen in den Laden, die drei Nummern zu klein sind.“

Dass passgenaue Kinderschuhe eine Seltenheit sind, zeigte ein kleiner Test in der Nauener Gruppe. Beim Messen stellte sich heraus: Die meisten Kinder trugen zu kleine Schuhe. Die Eltern waren sich einig, dass ein Gutschein vom Schuhladen ein tolles Geburtstagsgeschenk ist. Sie bemerkten auch, dass es viel wichtiger ist, gute Schuhe zu kaufen als jede Kleidermode mitzumachen. Lieber Pullis und Höschen aus zweiter Hand statt beim Schuhwerk sparen, war die sich entwickelnde Devise. Von gebrauchten Schuhen hingegen riet die Expertin ab. Anke Beyer meinte: „Fußbett und Sohle sind bereits vorgeformt und Kinder schwitzen täglich ein Schnapsglas Flüssigkeit aus.“

Wichtige Tipps für den Schuhkauf mit Kindern
- Laden mit geschulten Fachkräften finden
- Kinder immer mitnehmen zur Vermessung von Länge und Breite der Füße
- auch Gummistiefel so spät wie möglich anziehen, Regenfüßlinge sind eine Alternative
- Schnürschuhe sind für schmale Füße besser
- Schuhe ohne Fußbett bevorzugen, denn Vorformungen lassen Füße faul werden

Text von Annett Lahn